„Vielfalt zum Anfassen – SchülerInnen gegen Antisemitismus“

„Antisemitismus / Juden in Deutschland“

Workshop

„Antisemitismus / Juden in Deutschland“
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Muslimisches Leben in Deutschland
01.

„Antisemitismus /

Juden in Deutschland“

Redner ist Michael Moses Sandler, Jude und Sozialarbeiter. Michael Moses Sandler stellt sich zunächst vor und erzählt unter anderem, dass er Jude ist. Er stellt den Schüler*innen die erste Frage: „Was meint ihr was jüdischer Rassismus ist?“ Die Schüler*Innen heben die klassischen Vorurteile gegenüber Juden hervor, wie z. B. das Juden angeblich meist finanzstark seien und durch ihre Reichtümer die Welt beherrschen würden.

Die nächste Frage des Referenten handelt darum, ob die Schüler*innen Antisemitismus miterlebt haben. Die Zuhörer sind nachdenklich und haben vorerst keine Antwort auf die Frage. Als jedoch Herr Michael Moses Sandler seine Frage gezielter stellt: „Habt ihr schonmal jemanden gehört, der einen anderen als Juden beschimpft hat?“ bejahen die Schüler*innen die Frage und lachen verlegen.

Die nächste Frage des Referenten ist: „Was sind überhaupt Juden?“ Die Schüler*innen antworten: „Menschen“, „Religion“ und ähnliches. Herr Sandler beschreibt ihnen, dass das Judentum die erste monotheistische Religion ist. Juden glauben an den Tanach, welches aus 24 Büchern u. a. der Thora besteht.

Herr Sandler führt seinen Vortrag fort und erklärt den Schüler*innen was die Thora ist. Daraufhin berichtet er über den Schwerpunkt des Judentums, das an höchster Stelle an den Eingottglaube gekoppelt ist. An zweiter Stelle steht das menschliche Leben. Er kommentiert weiterhin das Judentum damit, dass es Juden nicht immer leicht hatten. Er fragt die Schüler*innen nun: „Seit wann gibt es Antisemitismus?“. Antworten der Schüler*innen: „Mittelalter“, „seit 500 Jahren“, „seit 2000 Jahren“.

Der Referent beatwortet die Frage mit: „Bereits vor unserer Zeitrechnung“ und erklärt wann und wie die erste Judenverfolgung stattfand.

Daraufhin klärt er die Schüler auf, dass sie im Jahr 2019 und in einer freiheitlich- demokratischen Gesellschaft leben, in der es eigentlich keinen Antisemitismus mehr geben dürfte.

Nun geht Herr Sandler auf seine eigene Geschichte ein und erzählt wie sehr seine Familie unter dem Holocaust gelitten hat. Wie er selber als Schüler Anfeindungen erlebt musste und noch heute Menschen damit ein Problem haben, dass er Jude ist. Die Schüler*innen sind sichtlich mitgenommen und erschüttert. Ein Schüler stellt die Frage: „Wie gehst du heute in der Öffentlichkeit damit um? Wenn du neue Menschen kennenlernst, wirst du angefeindet?“. Herr Sandler spricht darüber, dass er nicht immer damit offen umgehen kann, dass er Jude ist. Da er befürchtet Anfeindungen zu erleben und es ihm Probleme bereiten könnte.

Ein Kommentar aus der Schülerschaft behauptet, dass es im Osten Deutschlands viel mehr Antisemitismus und Rassismus vorherrscht als im Westen der Republik.

Herr Sanders erwidert die Frage indem er diese Wortmeldung als Behauptung und Pauschalisierung kommentiert. „Man darf nie eine Menschengruppe pauschal in Verdacht ziehen.“ antwortete Herr Sandler dem Schüler.

Nun führt Herr Sandler seinen Vortrag fort und erklärt einige Gebote und Verbote des Judentums, unter anderem das koschere Essen.

Er spricht auch über sein jüdisches Leben in Berlin und seinen vielen Projekten und Vernetzungen mit Muslimen. Leider wird in der Öffentlichkeit gesagt, dass Muslime und Juden nicht zusammenarbeiten könnten. Nach seiner Erfahrung ist das jedoch Unsinn. Denn er hat bereits unzähligen Projekte in seiner jüdischen Gemeinde mit muslimischen Akteuren erfolgreich umgesetzt.