„Vielfalt zum Anfassen – SchülerInnen gegen Antisemitismus“
Menschenfeindlichkeit
Workshop
02.
gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit
Redner ist Herr Labari, Projektleiter und Muslim.
Herr Mohamed Labari stellt sich den Schüler*innen vor und benennt das Thema über das er mit ihnen sprechen möchte.
Zunächst einmal erklärt und definiert er den Begriff Rassismus.
Er erzählt den Schüler*innen, dass der Begriff Rassismus von dem Wort „Rasse“ stammt.
Er erklärt den Schüler*innen, dass man Ende des 19. Jahrhunderts versucht hat wissenschaftlich zu belegen, dass der Mensch aus verschiedenen Rassen besteht. Diverse Rassen des Menschen waren demzufolge als Menschen niederem Wert angesehen. Die Rasse des Menschen wurde nur anhand körperlicher optischer Merkmalen festgestellt z. B. der Hautfarbe. Weiter erklärt Herr Labari, dass die damaligen Kolonialmächte aufgrund dieser Pseudowissenschaft ihre Besatzungen in den Ländern dieser Welt rechtfertigten. Herr Labari führt weiter fort, dass es viele Menschen gibt, die noch heute den Menschen in Rassen unterteilen.
Er erklärt weiter, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Menschen aufgrund einer bestimmten Gruppenzugehörigkeit, wie z. B. Religion oder Geschlecht, angefeindet werden.
Herr Labari kommentiert diese Definitionen damit, dass es durchaus vorkommt, dass sich Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit vermischen können.
Der nächste Begriff welcher den Schüler*innen nähergebracht wird, ist „Identität“. Des Weiteren führt Herr Labari aus, dass Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit kein regionales Problem ist, das nur in Deutschland bzw. Europa vorherrscht. Vielmehr ist es ein
weltweites Problem und man findet es in jeder Region dieser Welt.
Einer der nächsten Frage die Herr Labari den Schüler*innen stellt ist: „Warum gibt es Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit auf dieser Welt?“
Er erklärt den Schüler*innen, dass Rassismus auf zwei psychische Ebenen des Menschen zurückzuführen ist.
- Die menschliche Psyche mag es nicht, unwissend zu sein. Der Mensch verknüpft
Unwissenheit mit Unsicherheit. Daher neigt der Mensch dazu Wissenslücken
mit Halbwissen zu füllen. Des Weiteren ist es eine automatische Schutzfunktion des Menschen. - Angst vor Ressourcenknappheit. Einer der wichtigsten Instinkte des Menschen ist der Überlebensinstinkt. Menschen neigen dazu Angst zu haben, dass fremde Menschen ihnen ihre Ressourcen wie Arbeit, Geld, Lebensraumwegnehmen.
Eine weitere Frage die Herr Labari behandelt ist:
„Warum gibt es einen jahrhundertlangen Zwist zwischen Orient und Okzident?“
Er greift geschichtliche Aspekte aus Andalusien, Sizilien und Jerusalem auf. In diesen schwierigen Zeiten zwischen Muslimem und Christen wurden auf beiden Seiten viele Vorurteile verbreitet, um die Gegenseite zu dämonisieren. Manche Vorurteile haben sich teilweise bis heute in den Köpfen einiger Menschen verankert. Er führt weiter aus, dass in der jüngeren Geschichte der Muslime in Deutschland, Menschen aus muslimischen Ländern als Arbeitskräfte nach Deutschland geholte worden sind. Diese haben in Deutschland gearbeitet und Familien gegründet. Inzwischen leben Muslime über mehrere Generationen in Deutschland.
„Wer kennt NSU Morde?“ fragt Herr Labari und es meldet sich niemand. Er klärt auf, dass es sich bei den NSU Morden, um Ermordungen von Menschen aufgrund ihrer äußerlichen Erscheinung handeln.
Des Weiteren führt Herr Labari aus, dass Menschen aus muslimischen Ländern ihre Identität eher durch den Islam ausdrücken als durch Ihre Nationalität oder Ethnie. Im Gegensatz dazu identifizieren sich Nicht Muslime im europäischen Raum mit Ihrer Nationalität als Identität. Herr Labari bittet die Schülerinnen und Schüler ihre Augen zu schließen und sich bildlich einen Terroristenvorzustellen.
Auf die Frage wie der Terrorist in der Vorstellung aussieht, beschreiben die Schüler* innen einen typisch arabisch aussehenden Mann. An diesem Beispiel erläutert Herr Labari, dass Terrorismus keine Religion oder Nation besitzt und das Terror verschiedene Arten haben kann. Leider werde man durch Angst und Feindbilder zu einer bestimmten visuellen Vorstellung getrieben.